Die deutsche Bundesregierung hat sich als Ziel gesetzt, bis 2030 etwa ein Drittel des Güterverkehrs zu elektrifizieren. Der Aufbau oberleitungsbetriebener Infrastruktur ist eine Option, Treibhausgase einzusparen und den Straßengüterverkehr e-mobil zu gestalten. Die elektrisch betriebene Sattelzugmaschine von LiVePLuS ermöglicht einen lokal emissionsfreien Transport auf deutschen Autobahnen. Um das zu erreichen, ist der Ausbau eines Autobahn-Kernnetzes geplant, dessen Ausbreitung auf 4.300 Kilometer eine Einsparung von bis zu 9,2 Millionen Tonnen Treibhausgas gewährleisten kann. Dafür kommen die fernverkehrsrelevanten Strecken zwischen der A1 bis zur A9 infrage. „Es gilt die Devise: Je engmaschiger das Netz, desto geringer die Bedeutung der Reichweite der Fahrzeuge nach Verlassen der Oberleitung“ (vgl. StratOn, 2020).

2018 begannen erste Bauarbeiten für Pilotstrecken zur „Erprobung der Technologie im öffentlichen Straßenraum“. Bereits im Frühjahr 2019 konnte die erste Strecke in Betrieb genommen werden – ein Teilstück der A5 im Süden von Frankfurt am Main (vgl. Elektroauto-News, 2020).

Oberleitungen: Weit entwickelt und einsatzbereit

Aktuell laufen in Deutschland drei Feldtests, die vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) finanziert werden. Auf der A5 in Hessen und der A1 in Schleswig-Holstein wird jeweils eine Strecke von fünf Kilometern elektrifiziert. In Baden-Württemberg sollen im Sommer 2021 vier Kilometer auf der Bundesstraße 462 in den Oberleitungsbetrieb gehen (vgl. eWayBW, Ministerium für Verkehr BW, 2019). Technisch sind die Oberleitungssysteme weit entwickelt und einsatzbereit. Nun liegt es an den Unternehmen, die Pläne in die Realität umzusetzen.

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OBERLEITUNGSSYSTEME:

EIN SCHRITT IN EINE GRÜNE ZUKUNFT?